Landwirtschaft ist Arbeiten mit der Natur, und das macht es unberechenbar. Man kann die Landwirtschaft in einer Ausbildung erlernen, kann sie sogar studieren. Aber es braucht viel Erfahrung und zuweilen muss man aus dem Bauch heraus Entscheidungen fällen, denn die Natur hält sich an keinen Plan.
So eine Phase kommt nun wieder auf uns zu. Auch wenn die Eisheiligen erst Mitte Mai kommen (können), der prognostizierte Frost für Freitag, 21.4. kommt doch zu einer Unzeit - nicht nur für Winzer und Obstbauern, auch für Ackerbauern.
Unser Mais wurde vor genau einer Woche gesät. Die Boden- und die Lufttemperatur passten. Und er hat schon zu keimen begonnen. Doch die nächsten Tage werden interessant. Solange der Mais unter der Erde bleibt, ist er vor Nachtfrost geschützt. Das sollte sich bis Freitag für unseren Mais ausgehen. Sollte aber später nochmals Frost kommen, wird der Mais in seinem Wachstum beeinträchtigt. Man konnte das in früheren Jahren immer wieder begutachten, wenn Mais bereits Ende März / Anfang April kurz nach der Rübe gesät wurde. Der Mais verkraftet den Frost, aber die Blätter werden teilweise leicht braun und die Entwicklung der Pflanze wird in dieser Phase beeinträchtigt.
Aktuell steht auch die Sojaaussaat an. Aber Soja braucht noch wärmere Temperaturen als Mais. So haben wir uns nach reiflicher Überlegung gegen die Aussaat entschieden. Auch wenn man schon einige Felder in der Umgebung sieht, wo Soja gesät wurde. Es bleibt abzuwarten, was die richtige Engescheidung war.
Dann fehlt natürlich noch der Kürbis. Doch darüber braucht man aktuell gar nicht nachdenken. Denn Frost ist das Todesurteil für den Kürbis. Bei einer Aussaat Anfang Mai machen das die Eisheiligen noch spannend genug.
Spannend wird es auch für unseren wunderschönen blühenden Kirschenbaum und das Apfelbäumchen. Ob es da in einer Woche noch Aussicht auf Ernte gibt, ist fraglich...
